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Medical Research DepartmentFeb 20, 2024 4:54:26 PM3 min read

Was ist der CHA₂DS₂-VASc Score?

I. Einleitung

Der CHA₂DS₂-VASc-Score ist ein wichtiger Risikoscore, der bei Patient:innen mit Vorhofflimmern eingesetzt wird, um das Schlaganfallrisiko zu bestimmen. Die Risikoeinschätzung ist in diesem Fall von besonderer Bedeutung, da die Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall zu erleiden bei Patient:innen mit Vorhofflimmern um ein Vielfaches erhöht ist. Der CHA₂DS₂-VASc-Score bewertet verschiedene klinische Faktoren, die das Risiko für thromboembolische Ereignisse erhöhen. Dazu gehören unter anderem Alter, Geschlecht, Bluthochdruck, Diabetes und vorangegangene Schlaganfälle oder transitorische ischämische Attacken (TIA). Anhand der Punktzahl, die sich aus der Bewertung dieser Faktoren ergibt, kann das individuelle Schlaganfallrisiko abgeschätzt werden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den CHA₂DS₂-VASc-Score und wie er eingesetzt wird, um das Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern zu bewerten.

II. Wie der CHA₂DS₂-VASc-Score berechnet wird

Die einzelnen Komponenten des Scores und ihre Bewertung sind wie folgt:

 

Herzinsuffizienz (engl. Congestive heart failure): 1 Punkt

Herzinsuffizienz bezeichnet eine Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens. Patient:innen, die an Herzinsuffizienz leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Thromboembolien.

 

Arterielle Hypertonie: 1 Punkt

Arterielle Hypertonie, oder Bluthochdruck, ist ein wichtiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen, einschließlich Schlaganfällen. Patient:innen, die unter Bluthochdruck leiden, haben ein höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

 

Alter: 2 Punkte für Patient:innen über 75 Jahre

Das Alter ist ein wichtiger Risikofaktor für Schlaganfälle. Je älter ein:e Patient:in ist, desto höher ist das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Diabetes mellitus: 1 Punkt

Diabetes mellitus, oder Zuckerkrankheit, ist ein weiterer wichtiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Patient:innen mit Diabetes haben ein höheres Risiko für Schlaganfälle und Thromboembolien.

Schlaganfall oder TIA in der Vorgeschichte (2 Punkte):

Patient:innen, die bereits einen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hatten, haben ein erhöhtes Risiko, erneut einen Schlaganfall zu erleiden.

Gefäßkrankheit (1 Punkt):

Patient:innen mit einer Gefäßkrankheit, wie beispielsweise einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, haben ein höheres Risiko für Schlaganfälle und Thromboembolien.

Alter: 1 Punkt für Patient:innen zwischen 65 und 74 Jahren

Das Alter ist ein wichtiger Risikofaktor für Schlaganfälle. Je älter ein:e Patient:in ist, desto höher ist das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Weibliches Geschlecht (1 Punkt):

Frauen haben ein höheres Risiko für Schlaganfälle als Männer, insbesondere im höheren Lebensalter.

Die Gesamtpunktzahl des CHA₂DS₂-VASc-Scores ergibt sich aus der Summe der Bewertung der einzelnen Komponenten. Eine niedrige Punktzahl (0-1) weist auf ein geringes Schlaganfallrisiko hin, während eine hohe Punktzahl (ab 2) auf ein erhöhtes Risiko hindeutet.

Diese individuelle Beurteilung des Schlaganfallrisikos ist für die Wahl der richtigen Therapie und die Durchführung einer wirksamen Embolieprophylaxe von großer Bedeutung.

 
III. Interpretation des CHA₂DS₂-VASc-Score

Patient:innen mit Vorhofflimmern und einem hohen Schlaganfallrisiko, wie durch den CHA₂DS₂-VASc-Score ermittelt, sollten entsprechend behandelt werden, um das Risiko für Schlaganfälle und Thromboembolien zu verringern. Eine der wichtigsten Maßnahmen besteht in der Verordnung von Antikoagulanzien, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern.

Die Wahl des Antikoagulans hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Gesundheitsgeschichte und des Risikos für Blutungen. In der Regel kommen Vitamin-K-Antagonisten (VKA) oder direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) wie Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban oder Edoxaban zum Einsatz. Die Antikoagulationstherapie sollte in enger Zusammenarbeit mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin erfolgen und regelmäßig überwacht werden, um eine Über- oder Unterdosierung zu vermeiden.

Neben der Antikoagulationstherapie können auch andere Maßnahmen dazu beitragen, das Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern zu verringern. Hierzu zählen beispielsweise eine Blutdruckkontrolle, eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Auch eine rechtzeitige Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Gefäßerkrankungen kann dazu beitragen, das Risiko für Schlaganfälle und Thromboembolien zu verringern.

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IV. Fazit

Der CHA₂DS₂-VASc-Score ist ein wichtiger Risikoscore zur Bewertung des Schlaganfallrisikos bei Vorhofflimmern. Er berücksichtigt verschiedene klinische Faktoren, die das Risiko für Schlaganfälle und Thromboembolien erhöhen, darunter Alter, Geschlecht, Bluthochdruck, Diabetes und vorangegangene Schlaganfälle oder transitorische ischämische Attacken (TIA). Patient:innen mit Vorhofflimmern und einem hohen Schlaganfallrisiko sollten entsprechend behandelt werden, um das Risiko für Schlaganfälle und Thromboembolien zu verringern. Eine Antikoagulationstherapie in enger Zusammenarbeit mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin sowie weitere Maßnahmen wie Blutdruckkontrolle, gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können dazu beitragen, das Schlaganfallrisiko zu senken.

 

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